Zu Kriegszeiten wurde der Rüstung zugearbeitet. Die Arbeitskräftesituation verschärfte sich, da viele Arbeiter an die Front gerufen wurden. Daher wurden bis Kriegsende um die 400 Zwangsarbeiter*innen in der Firma beschäftigt. Das dunkelste Kapitel in der Werksgeschichte bricht an.

Auf dem Gelände befand sich zudem das Gemeinschaftslager „am Kreuz“ (in manchen Quellen auch „zum Krug“), welche auch Arbeiter*innen anderer Firmen in Connewitz beherbergte, z.B. drei Zwangsarbeiter für einen Klempnermeister in der Bornaischen Straße. Die Zwangsarbeiter*innen arbeiteten und lebten unter desolaten Zuständen.

Sie wurden gezwungen bis zur völligen körperlichen Erschöpfung zu arbeiten und wurden schon bei nichtigsten Vergehen hart bestraft. Die Arbeiter*innen waren rechtlos und konnten nach Gutdünken der Aufseher und Obrigkeiten rücksichtslos ausgebeutet werden. Die Arbeitsverträge wurden bewusst schwammig formuliert: „Ich verpflichte mich, die mir auferlegten Arbeiten gewissenhaft zu erfüllen.“ Natürlich lag es im Ermessen des Vorgesetzten, was genau gewissenhaft bedeutet.

Nach 1940 wurde der Betrieb als Feindkapital behandelt und unter Reichstreuhänderschaft gestellt. Im Krieg erlitt das Werk nur wenige Schäden und konnte die ganze Zeit weiter produzieren.